Hintergrundinformationen

Über das RECARE Projekt

In ganz Europa wird zurzeit beobachtet, dass Böden aufgrund des Klimawandels und zunehmender menschlicher Aktivitäten einer wachsenden Gefährdung Böden ausgesetzt sind. Eine Vielzahl von Prozessen wie Bodenerosion, Verdichtung, Desertifikation, Versiegelung und Verschmutzung bedrohen Böden und stören ihre natürlichen Funktionen. Zum Erhalt ihrer natürlichen Funktionen und der damit verbundenen Dienstleistungen – beispielsweise der Produktion von Nahrungsmitteln, der Speicherung und Reinigung von Wasser oder der Bindung von Kohlenstoff und Nährstoffen – müssen Böden angemessen genutzt und geschützt werden. Im RECARE Projekt haben sich 27 Institutionen zu einem multidisziplinären Team zusammengeschlossen, um gemeinsam die aktuelle Gefährdung von Böden einzuschätzen und innovative Lösungen zur Prävention weiterer Bodendegradation in Europa zu finden.

Flyer RECARE Projekt


Weil Bodendegradation durch das Zusammenspiel von biophysischen, sozioökonomischen und politischen Faktoren verursacht wird und diese Faktoren innerhalb von Europa stark variieren, sind die damit verbundenen Probleme definitionsgemäss ortsspezifisch. Um die unterschiedlichen Bedingungen innerhalb von Europa zu berücksichtigen und durch eine innovative Kombination von wissenschaftlichem und lokalem Wissen angemessene Lösungsansätze zum Schutz der Böden zu suchen, wurden für das RECARE Projekt 17 Fallbeispiele ausgewählt. Die Erkenntnisse aus den verschiedenen Fallbeispielen ermöglichen, Wissenslücken zur Funktionsweise von Bodenökosystemen unter dem Einfluss von Klima und menschlichen Aktivitäten zu schliessen und ein vertieftes Verständnis von Bodendegradation und Bodenschutz auf europäischer Ebene zu gewinnen.

Flyer Beispielregion Frienisberg

 

Bodendegradation in der Region

Frienisberg photoDie Frienisberg Region ist ein hügeliges landwirtschaftlich genutztes Gebiet nördlich von Bern im Schweizer Mittelland. Nach Niederschlagsereignissen kommt es auf Ackerflächen in Hanglagen immer wieder zu Bodenerosion. Auch wenn die mittlere jährliche Bodenerosionsrate in der Region mit 0.75 t/ ha relativ gering ist, so wurden auf einzelnen Feldern Bodenverluste von bis zu 96 t/Jahr beobachtet. Kartierungen haben gezeigt, dass Bodenverluste hauptsächlich auf Feldern mit Winterweizen stattfinden. Insbesondere dann, wenn vor dem Winterweizen Kartoffeln, Mais oder Zuckerrüben angepflanzt wurden. Doch auch auf Kartoffel-, Mais- oder Zuckerrübenfelder können Starkniederschläge zu hohen Bodenverlusten führen.

Neben den Schäden auf den Ackerflächen durch die Bodenverluste entstehen auch dort Schäden, wo das abgetragene Material abgelagert wird. Es kommt zu sogenannten off-site Schäden an Kanalisation, Strassen und Gebäuden wie auch zu Gewässerbelastungen. Diese Schäden verursachen hohe Kosten für die Gesellschaft.

Aktivitäten im Rahmen des RECARE Projekts

Während die biophysischen Ursachen und Auswirkungen von Bodenerosionsereignissen relativ gut verstanden werden, liegen die Herausforderungen in der Entwicklung und Evaluation von Lösungsansätzen für eine nachhaltige Bodennutzung. Ziel des RECARE Projekt ist es in der Region Frienisberg:

  • den Stand von Bodendegradation und Bodenschutz einzuschätzen.
  • die Identifikation und Entwicklung innovativer Bodenschutzmassnahmen zu unterstützen und die Wirksamkeit dieser Massnahmen hinsichtlich Bodenfunktionen und Ökosystemleistungen sowie
  • Kosten und Nutzen zu beobachten und auszuwerten.
  • Plattformen zur Förderung des Wissensaustausches und gemeinsamen Lernens zwischen verschiedenen Akteuren aus Praxis und Wissenschaft zu schaffen.

Einbezug von Akteuren aus der Praxis

Lösungsansätze für eine nachhaltige Bodennutzung können nur dann erfolgreich identifiziert, entwickelt, umgesetzt und evaluiert werden, wenn die vielfältigen Bedürfnisse der verschiedenen Akteure berücksichtigt werden. Deshalb sollen Akteure aus der Praxis während der gesamten Projektdauer - unter anderem in Form von Workshops - miteinbezogen werden. Wichtige Akteure im Bereich Bodennutzung und Bodenschutz in der Region Frienisberg sind:

  • Bauernfamilien
  • Lohnunternehmer/innen
  • Bauernverbände
  • Grossverteiler
  • Versicherungen
  • Gemeindevertreter/innen
  • Bodenschutz und Gewässer Experten/innen des Kantons Bern und des Bundes
  • Landwirtschaftliche Bildungs- und Beratungsstellen
  • Forschungsinstitutionen

1. Akteur Workshop

Am 10. März 2015 fand ein erster Workshop im alten Kloster in Frienisberg unter dem Motto "Praxis und Wissenschaft suchen gemeinsam nach Lösungen für eine nachhaltige Bodenbewirtschaftung und Produktion" statt. Ziel des Workshops war es, gemeinsam mit verschiedenen Akteuren aus Praxis und Wissenschaft aktuelle Themen und Fragen rund um eine nachhaltige Bodenbewirtschaftung und Produktion zu diskutieren und mögliche Lösungsansätze zu identifizieren. Den Bericht zum Workshop finden Sie hier.

 

--> Feldversuch 2016

--> Poster zum Feldversuch 2016

--> Feldversuch 2017

--> Akteur Workshop 1

--> Akteur Workshop 2

--> Wetterstationen

--> Hauptmenu

 


Kontakt

Felicitas Bachmann
Universität Bern, Interdisziplinäres Zentrum
für Nachhaltige Entwicklung und Umwelt
(CDE), Hallerstrasse 10, 3012 Bern

Telefon: 031 631 88 22
E-Mail: This email address is being protected from spambots. You need JavaScript enabled to view it.

 

Tatenda Lemann
Universität Bern, Interdisziplinäres Zentrum
für Nachhaltige Entwicklung und Umwelt
(CDE), Hallerstrasse 10, 3012 Bern

Telefon: 031 631 88 22
E-Mail:

Mehr Informationen zum RECARE Projekt finden Sie im Projektflyer und im Flyer zur Region Frienisberg.