Feldversuch 2016

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Mittels grosser, schräg gestellter „Schaufeln“ werden mit dem Lochstern hinter der Kartoffelsetzmaschine Löcher in den Boden gegraben (siehe Bilder oben). Die Spitze der "Schaufel" dringt in den Boden ein und wirft im Nachlauf den Boden schräg ab. Regenwasser kann sich in den Löchern sammeln und infiltrieren und der Oberflächenabfluss wird reduziert.

Dadurch soll a) das Wasser in den eigenen Reihen für die Bewässerung zurückgehalten werden, b) Stauwasser und Vernässung in den Senken verhindert werden und c) Erosion minimiert werden.

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Um die Wirksamkeit des Lochsterns im konventionellen Kartoffelanbau erheben und messen zu können, wurden im ersten Versuchsjahr die Kartoffeln auf mehreren Feldern reihenweise abwechselnd mit und ohne Lochstern gesetzt. Drohnenbilder, Fotos und Vermessungen der Furche zeigen, dass auf Feldern mit einer gewissen Hangneigung (> 5%) die mit dem Lochstern bearbeiteten Furchen im Verlauf der Wachstumsperiode der Kartoffeln deutlich weniger Erosionsspuren aufwiesen und dass in der Akkumulationszone weniger erodierter Boden abgelagert wurde als bei unbearbeiteten Furchen. Weiter zeigt eine Serie von Drohnenbildern eines Feldes mit einer leichten Senke den Einfluss des Lochsterns auf Infiltration und der damit verbundenen Staunässe. In den Furchen, in welchen der Lochstern zum Einsatz kam, wurde das Regenwasser gleichmässig in den Löchern zurückgehalten, konnte an Ort infiltrieren und floss nicht in der Senke zusammen. Anders in unbearbeiteten Furchen, in welchen sich der Oberflächenabfluss in der Senke sammelte. Durch das gesammelte Wasservolumen wurde die Infiltrationskapazität des Bodens überschritten und das Wasser stand über mehrere Tage in den Furchen. Dadurch entstandenen in den Erddämmen zwischen den unbearbeiteten Furchen anaerobe Bedingungen, in welchen die Kartoffelpflanzen nicht mehr wachsen konnten, was zu einem Ernteausfall führte.

Die lokal unterschiedlichen Niderschläge und Wetterbedingungen wurden mit Wetterstationen neben den Testfeldern gemessen. Alle gemessenen Parameter (Niederschlag, Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Sonneneinstrahlung und Windstärke) wurden im 10-Minuten-Takt abgespeichert und mit GPRS verschickt. Die Daten können auch 2017 via http://fieldclimate.com/ heruntergeladen, oder mit dem App FieldClimate direkt auf dem Smartphone beobachtet werden (Details und Passwort finden Sie hier).

Ersten Messungen und Untersuchungen aus dem Jahr 2016 zeigen einen positiven Einfluss des Lochsterns auf Erosion und Staunässe im konventionellen Kartoffelanbau und tragen dazu bei, nach Abschluss der Studie eine generelle Aussage zu der Wirksamkeit des Lochsterns hinsichtlich Bodenfunktionen und Ökosystemleistungen sowie Kosten und Nutzen machen zu können.

Weitere Resultate finden sie auf dem Poster "Der Einfluss des Lochsterns auf Erosion und Staunässe im konventionellen Kartoffelanbau - ein Feldversuch in der Region Freinisberg"

 

Fotos unten: 1) In Furchen in welchen der Lochstern zum Einsatz kam sind kaum Erosionsspuren zu erkennen. 2) Furchen die ohne Lochstern gezogen wurden weisen Erosionsspuren auf (Fotos: Tatenda Lemann).

 

         Mit Dyker comp           ohne Dyker

 

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Kontakt

Tatenda Lemann
Universität Bern
Interdisziplinäres Zentrum für Nachhaltige Entwicklung und Umwelt (CDE)
Hallerstrasse 10

3012 Bern

Telefon: 031 631 88 22
E-Mail:This email address is being protected from spambots. You need JavaScript enabled to view it.